Runtasia Infokanal: Der Lauftrainer – was er kann und was er können sollte

Sonntag, 25. Januar 2015

Der Lauftrainer – was er kann und was er können sollte

Ein persönlicher Trainer begleitet dich bei deinen läuferischen Zielen und bringt dich hoffentlich zum Erfolg. Du findest in ihm einen Partner, der dir die richtigen (Trainings)Empfehlungen zur richtigen Zeit gibt. Er ist ein Profi auf seinem Gebiet! Doch welche Betreuung kann man sich von einem Lauftrainer erwarten? Was bekommt man für sein Geld? Was muss er können und wie erkenne ich eine professionelle Arbeit?

Was darf man von einem Lauftrainer erwarten?

  • Trainingsbetreuung statt Trainingsplanung

    Wir wissen, dass der Trainingsplan alleine nicht viel wert ist. Erst die Umsetzung des vorgegebenen Trainingsplans ist entscheidend, ob jemand Erfolg hat oder nicht. Auf den Weg dorthin wird man immer wieder mit Problemen und Fragen konfrontiert. Der Lauftrainer kommt genau in diesem Moment ins Spiel. Seine Aufgabe ist es, den Sportler zu beraten und zu begleiten und schlüssige Antworten auf seine Fragen zu geben. Das geht weit übers Training hinaus und betrifft genauso die Ernährung, Kraft- und Beweglichkeitstraining oder auch Bekleidungsfragen. Der Lauftrainer ist teilweise auch Psychologe, Troubleshooter, Zeitmanager, Seelsorger, Retter in der Not,…
  • Individuell und persönlich

    Der größte Vorteil eines persönlichen Lauftrainers ist es, dass er einen Trainingsplan speziell für eine Person zusammenstellt, der genau auf dessen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist. Ein Trainingsplan „aus der Schublade“ ist vollkommen fehl am Platz und disqualifiziert den Trainer! Es müssen individuelle Vorlieben aber auch terminliche Verpflichtungen des Sportlers mit eingeplant werden. Das beste Trainingskonzept ist nichts wert, wenn es nicht umgesetzt werden kann. So werden zum Beispiel Erholungswochen nicht unbedingt nach einem vorgegebenen Muster eingeteilt, sondern nach den Terminen des Sportlers (Urlaub, Reisen oder andere Verpflichtungen). Man muss das Training jedoch nicht immer wieder aufs Neue erfinden. Wenn zwei Sportler dasselbe Ziel verfolgen, so wird der Trainingsplan mit Sicherheit ähnlich sein, aber niemals gleich. Sollte sich der Plan eins zu eins decken, dann hat es sich der Trainer leicht gemacht!
    Aber auch das Gegenteil kann passieren, dass ein Trainer zu kreativ wird und zwanghaft neue Ideen unterbringen möchte, damit er ja nicht einem anderen Plan ähnelt. Auch das widerspricht der Trainingslehre!
  • Begründung fürs Tun

    Ein Trainer darf die Trainingseinheiten nicht nur vorgeben, „weil man das so macht“, sondern er muss für jede einzelne Trainingseinheit eine Begründung haben. Wieso muss gerade dieser eine Sportler zum Beispiel ein Intervalltraining in dieser Zeit und mit jener Pause machen und nicht anders. Wenn der Trainer eine vernünftige und einleuchtende Antwort darauf hat, dann wird der Sportler den Sinn dieser Einheit nicht mehr hinterfragen und höchstwahrscheinlich sein Bestes dafür tun, sie zu 100% zu erfüllen. Eine Antwort wie etwa „weil die Trainingslehre es so vorschreibt“ ist da nicht ausreichend.
  • System mit Konzept

    Der gute Lauftrainer muss nicht nur begründen können, wieso er wann welche Inhalte einsetzt, sondern er muss ein gut durchdachtes Konzept verfolgen. Denn die Ausdauer entsteht nicht durch spontane Trainingseinheiten, sondern durch einen systematischen Trainingsaufbau. Dazu gehören natürlich die Periodisierung und die Zyklisierung, und natürlich auch Schwerpunktsetzungen in der Vorbereitung. Deshalb ist ein Lauftrainer auch nicht für „einen Quickie“ zu haben, sondern die Beziehung mit dem Sportler ist für ihn etwas Ernstes und Langfristiges ;-)
  • Analysiert und Adaptiert

    Ein Trainingsplan ist gut, wichtiger ist aber, dass er auch so umgesetzt wird. Und wenn es einmal nicht so funktioniert, dann muss der Plan dem Istzustand angepasst werden. Der Trainingsplan kann kein starres System sein, sondern wird mit dem Training adaptiert. Deshalb muss das Gemachte analysiert und mit dem Soll verglichen werden. Das bezieht sich natürlich auf Trainingsumfang und die jeweiligen Trainingsintensitäten aber auch auf den Inhalt der einzelnen Trainingseinheiten selbst: Wurden die Pausen (gehend, stehend oder laufend) eingehalten, war man zu schnell oder zu langsam unterwegs, wie war die Aufteilung der Trainingseinheiten in einer Trainingswoche, gab es sonstige Hausaufgaben zu erfüllen? Erst die Analyse des „Istzustands“ liefert Informationen für eine weitere Trainingsplanung und eben die Begründungen für weitere Maßnahmen.
  • Muss kein guter Läufer sein

    Es schadet zwar nicht, dass der Lauftrainer selbst ein guter Läufer ist/war, doch umgekehrt ist ein guter Läufer noch lange kein guter Lauftrainer. Manche Läufer lassen sich aber davon blenden! Selbst erfolgreich zu sein bedeutet nämlich nicht, dass er andere auch erfolgreich machen kann. Das bedeutet eher, dass er jemanden hat, der ihn erfolgreich machte. Als Läufer würde ich mich nicht von einem guten Läufer trainieren lassen wollen, sondern von seinem Trainer. Wichtiger ist vielmehr, dass er selbst unterschiedlichste Trainingskonzepte erlernt oder vielleicht sogar am eigenen Körper erfahren hat. Dass er ein Einfühlungsvermögen mitbringt und Menschen auf dem Niveau abholen kann, wo sie sich gerade befinden. 


2 Kommentare :

  1. Super Artikel, stimmt genau !!
    Und stimmt eigentlich auch schon bei "nur" drei Einheiten/Woche, da es total schwer ist, sich selbst einzuschätzen und die richtig adaptierten Vorgaben zu geben...!

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    1. das mit den 3 Einheiten ist ein Renner :-) Genau so ist es auch: wie adaptiert man den Plan. Wie viel soll man Woche für Woche steigern, wie schnell sollen die schnellen Läufer oder Intervalle sein, was machen, wenn man die Vorgaben nicht schafft? Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann brauchst du auch gar nicht 3x pro Woche trainieren

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