Runtasia Infokanal: Marathonerlebnisse, die einem erspart bleiben sollten!

Sonntag, 28. August 2016

Marathonerlebnisse, die einem erspart bleiben sollten!

Einen Marathon zu laufen, das ist schon ein tolles Vorhaben: man trainiert Monate nach System, man muss den Alltag straff organisieren, damit das Training irgendwie ausgeht, verzichtet und fordert sich und dann scheitert man beim Marathon wegen einer Kleinigkeit. Ich hab mich in meiner Trainingsgruppe etwas umgehört und die „schönsten Marathonerlebnisse“ gesammelt. Vielleicht kommt dich auch etwas davon bekannt vor?



In der Vorbereitung

  • Bis 4 Wochen vor dem Marathon war ich gut drauf und habe alle Trainingseinheiten absolviert! Doch auf einmal war der Schmerz da und ich konnte die letzten Wochen nur noch Schadensbegrenzung machen.
  • Im Trainingsplan stand auch ein Vorbereitungs-Wettkampf über die halbe Distanz. Ich war noch nie so gut in Form und lief meine persönliche Bestzeit. Von da an ging’s aber bergab, konnte mich zu keiner Trainingseinheit mehr aufraffen und die Form war bis zum Marathon dahin.
  • Berlinmarathon mit Sightseeing – vor dem Marathon! Ich brauch nichts mehr dazu sagen…hatte sogar schon Wadenkrämpfe in der Nacht vor dem Marathon.
  • Ziel war Marathon unter 3:30:00! Der 12-Wochen Trainingsplan dazu wurde gleich gefunden und etwas angepasst. Nach 8 Wochen bin ich draufgekommen, dass ich mich vollkommen überfordert hatte. Vielleicht hatte ich da doch noch nicht das Zeug für diese Zeit?
  • Ich wollte vor meinem ersten Marathon natürlich alles richtig machen, auch mit der Ernährung. Doch die „Wunderernährung“ unseres Vereinsläufers war doch nicht so das Beste! Musste den Marathon dann wegen einer Magenverstimmung sogar absagen!
  • Mein erster Marathon war eine spontane Aktion bei der Grillfeier eine Woche vor dem Marathon. Also die übliche 1er-Vorbereitung: 3x pro Woche eine Stunde laufen. Marathon ist dann doch etwas weiter, aber ich wurde nicht! Letzter.
  • Je näher der Marathon kam, desto wichtiger wurde mein Training, auch die Motivation stieg von Woche zu Woche. War ich im Winter doch weniger motiviert und konnte mich nur schwer zum Laufen aufraffen, so hab ich alles im Frühjahr nachgeholt. Mit dem Ergebnis, dass ich in einem Monat 300 km gelaufen bin - also 200km mehr als im Vormonat ;-) - und selbstverständlich kurz vor dem Marathon die Rechnung präsentiert bekamen.

http://goo.gl/yMH7VI
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Beim Start

  • Da es am Tag des Marathons noch immer ziemlich kalt war, hab ich mich entschlossen „pünktlich“ zum Start zu kommen. Prompt war zufällig sehr viel los in der Stadt, die U-Bahn war überfüllt und alle wollten in dieselbe Richtung. Am Start bekam ich dann doch Stress und konnte nicht einmal mehr meinen Gewandsack abgeben. Den musste ich dann beim Marathon am Rücken mittragen! Weißt eh, den Plastiksack mit den zwei Schnüren, vollgestopft mit warmer Wäsche!
  • …bin ich draufgekommen, dass ich den Chip für die Zeitnehmung zu Hause vergessen habe! Trotzdem gelaufen, aber es war nur die halbe Sache!
  • Die Dixies sind schon ein Hammer. Da stellt man sich eine knappe halbe Stunde an, macht sich dabei beinahe an, und sobald man aus dem Klo draußen ist, muss man schon wieder! Ich frage mich, ob das am Dixie liegt oder an der Nervosität ;-)
  • Bei meinem ersten Marathon hab ich mich beim Start sicherheitshalber ganz hinten angestellt, damit ich mich nicht mitreißen lasse und mein Tempo laufen kann. Dann musste ich doch das Tempo der Walker laufen! 

Während des Rennens

  • Bei einem lokalen Marathon mit knapp 200 Startern war ich ab dem Halbmarathon nahezu alleine. Und prompt hab ich mich auch verlaufen. Wenn mich nicht wieder ein Passant auf die Strecke zurückgeschickt hätte, wären es wohl mehr als 44km geworden.
  • Ich weiß nicht, was ich an diesem einen Marathontag anders gemacht habe? Ich konnte einfach nicht meine Laufschuhe ordentlich binden – gleich 3x sind mir die Schuhbänder aufgegangen, was mich natürlich ganz aus dem Rhythmus gebracht hat.
  • Ich hatte einmal gehört, dass die Gels im letzten Viertel des Rennens einen richtigen Push geben können. Wie der Zufall es so wollte, wurden 1) bei diesem Marathon genau bei 30km Gels gereicht und 2) hatte ich sie dringend nötig. Noch nie versucht und bei meiner Unterzuckerung nicht vertragen. Abbruch!
  • Ich wusste bis dahin nicht, wie empfindlich meine Nippel sind ;-)
  • Beim Marathon wurden professionelle Pacemaker angeboten. Ich reihte mich hinter meinen (unter 4 Stunden) ein und verließ mich auf sein Gefühl. Beim 10er hab ich das erste Mal auf die Uhr gesehen und war knapp 3 Minuten schneller als geplant. Das ist sich dann doch nicht mehr bis ins Ziel ausgegangen. Dem Pacemaker war das Tempo wohl zu langweilig?
  • Ich komm einfach nicht mit dem Trinken zurecht! Entweder ich schütte mich an oder ich komm aus dem Laufrhythmus, was mir sogar schon einmal einen Krampf verursachte. Deshalb trinke ich generell nicht beim Wettkampf – und da war ich einmal so dehydriert, dass mir sogar schwarz vor den Augen wurde.
  • Mein Kollege hat mir einleuchtend vorgerechnet, was es für einen Marathon bedeutet, wenn man ihn mit Wettkampfschuhen läuft. „Du ersparst dir Tonnen!“ hat er gesagt. Auch wenn ich mir Tonnen erspart habe, die Waden und Füße wussten diese Ersparnis bereits beim Halbmarathon nicht zu schätzen!
  • Ich war bestens vorbereitet und nichts stand einer Bestzeit entgegen. Nun, es war vielleicht etwas warm beim Marathon, aber die Bestzeit wäre ja trotzdem möglich gewesen – NIX!
  • Das harte Wintertraining hatte meine Laufschuhe sehr belastet. Mit denen konnte ich einfach nicht den Wettkampf laufen. Mit den neuen, noch nicht eingelaufenen, hat es dann auch nicht funktioniert.
  • Der erste Kilometer ist beim Marathon doch der geilste überhaupt! Beim Start zappelst du schon wie wild rum und dann legst du eine 1000er Bestzeit hin. Und das von Marathon zu Marathon aufs Neue!
  • Meine Taktik beim Marathon: lauf erst 10 Sekunden am Kilometer als Puffer raus, dann kannst du ab 30km etwas nachlassen. Ja eh, das waren dann aber Minuten! 

Nach dem Marathon

  • Marathon geschafft und sofort ins Massagezelt. Der Masseur brauchte nur einen Griff, und schon hat meine Wade zugemacht. Ohne Massage hätte ich nur einen Muskelkater gehabt.
  • So ein Wahnsinn dieser Marathon! Ich war so begeistert und vollgedröhnt mit Glückshormonen, dass ich gleich wieder mit dem Training begonnen habe. Einen 10er eine Woche später, einen weiteren Marathon 3 Wochen später. Der ging dann nicht mehr so gut und ich hab schlussendlich sogar eine verletzungsbedingte Pause von beinahe einem Jahr hinnehmen müssen. Was hast du schon erleben dürfen/müssen? 

Zugegeben, einige dieser Erfahrungen sind von mir selbst erprobt worden. Und es sind in diesem Bericht mit Sicherheit nicht alle aufgezählt. Was hast du schon bei einem Marathon erlebt? 

Damit dir solche Erlebnisse erspart bleiben, möchte ich ab nächster Woche wieder eine Serie beginnen, und alle Fragen beantworten, die nicht unbedingt in einem Laufbuch zusammengefasst sind, die im ersten Blick vielleicht sogar unwichtig erscheinen. Merke dir schon jetzt: beim Marathon kann alles passieren!

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Tipp der Woche: 

Noch ein „großes Laufbuch“ - Ein Klassiker für jeden Läufer - und ganz aktuell erschienen ist die 9. überarbeitete Auflage:
Das große Buch vom Marathon: Lauftraining mit System

13 Kommentare :

  1. Mein zweiter Marathon ca km25 - - hab gerade darüber nachgedacht,ob es wirklich eine gute Idee war weiterzulaufen - dann die heißersehnte Labstation - leider war die Kombination nasser Boden , Bananenschalen und eine Meute ausgedursteter Läufer nicht Ideal - ein Rempler von einem unguten Zeitgenossen und ich rutschte auf einer Bananenschale aus und stürzte unsanft mit dem Knie voran auf den Boden. Ein hilfsbereiter Läufer hat mir dann aufgeholfen - mein Knie war aber schon zerschunden. Ich konnte aber noch gut weiterlaufen und hab dann mit 04:35 zufrieden beendet .

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  2. da sieht man mal wieder wie wichtig die läuferweisheit ist "keine experimente beim marathon!" weder vorher, während noch nachher!! ich würd da immer mit eingelaufenen schuhe, erprobtem klamotten und essen laufen, weil ich ein extremer schisser bin. und den streckenplan genau einstudieren weil verlaufen nämlich auch mein horror ist... gerade bei so dingern die noch nen HM kombiniert haben.

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    1. und mein halbmarathon-fail: bei den ersten kilometern musste ich schon dringend aufs klo, aber die dixies kamen erst auf der hälfte der strecke wie ich wusste. am anfang gings durchn n wald, da hab ich dann einfach ausschau gehalten, wo man neben der strecke einigermaßen ungesehen konnte und hab nen holzstoß ausfinding gemacht. prima! das dornengestrüpp hatte ich allerdings übersehen. zum glück hatte ich kompressionskniestrümpfe an, so waren nur meine knie mit blutenden löchern übersäht...

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  3. Mit einem blauen Zehennagel kann ich da dann wohl nicht mithalten, wobei es doch ein einschneidendes Erlebnis für mich war! Das halbe Jahr danach!

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  4. Wie immer sehr unterhaltsam. Jetzt kommt hoffentlich bald ,marathonerlebnisse, die jeder einmal erleben sollte'

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    1. Danke für den Tipp! Doch das ist eigentlich ganz einfach: lauf einfach einen Marathon und du erlebst alles, was du erleben solltest! ;-)

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    2. Stimmt auch wieder. Wird also ein kurzer Beitrag ggg

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    3. Stimmt auch wieder. Wird also ein kurzer Beitrag ggg

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  5. Ich hatte auch ein nettes Erlebnis bei meinem Marathon in Barcelona.
    Ich wurde von einer spanischen Oma samt Kinderwagen umgefahren. Braucht auch kein Mensch. ;)

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    1. Genau solche Erlebnisse hab ich gesucht - auch wenn's in der Situation sicher unangenehm war! Danke!

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