Mittwoch, 24. Juli 2013

Straße oder Laufband – wieso fühlt es sich anders an?

Ich versuche meine Laufstrecken so gut es geht abzuwechseln. Ich bin sowohl auf der Prater Hauptallee zu Hause als auch im Wienerwald oder ab und zu auch auf der Laufbahn. Im Winter laufe ich auch gerne einmal am Laufband. Mir ist dabei aufgefallen, dass mir das Laufen am Laufband zu Beginn des Trainings sehr leicht fällt, mit der Zeit aber anstrengender wird als im Freien. Woran kann das liegen? 

Manche empfinden das Laufen am Laufband sogar leichter!
Am Laufband kann man, wie der Name schon sagt, auch laufen. Doch dieses Laufen entspricht keineswegs dem Laufen im Freien. Nicht nur, weil man keinem Ziel entgegen läuft, sondern weil es einfach ein zwar ähnlicher, aber unterschiedlicher Bewegungsablauf ist. Das ist auch der Grund, wieso ich einen Leistungstest lieber im Freien mache und nur bei extrem schlechten Bedingungen nach drinnen wechsle.

Luftwiderstand fehlt 

 Der Luftwiderstand ist am Laufband zwar nicht vorhanden, einen großen Einfluss auf die Leistung hat dies jedoch nicht. Zumindest auf die Leistung eines Hobbysportlers. Denn das Laufen bei 10km/h hat quasi keinen Einfluss. Je schneller man jedoch läuft, desto größer wird der Luftwiderstand. Und zwar nicht linear, sondern exponentiell. Beim Radfahren ist das natürlich viel extremer, aber auch leichter zu veranschaulichen: Fahre 40km/h alleine oder im Windschatten!

Laufstil ist anders 

Dennoch hat sich gezeigt, dass der Energieverbrauch am Laufband etwas niedriger ist, als beim Laufen im Freien. Was nicht (nur) durch den fehlenden Luftwiderstand zu begründen ist, sondern auch durch den Laufstil selbst. Das laufende Band bewirkt nämlich, dass sich der Läufer nicht mehr so kräftig abdrücken muss. Eigentlich muss er ja nur sein Bein nach vorne ziehen, denn das Band läuft auch ohne ihn weiter. Deshalb wird auch empfohlen, mit einer leichten Steigung (1% Steigung bis ca. 18km/h, darüber 2% Steigung) zu laufen, um diesen Effekt zu kompensieren.

Wärmeabgabe ist erschwert

Der Luftwiderstand bremst nicht nur, er kühlt auch. Vergleicht man zum Beispiel einen Lauf im Freien bei 10° und einen Lauf am Laufband bei 20°, so ist nicht nur die Wärmeabgabe im freien besser, sondern die Wärmeabgabe wird durch den „Laufwind“ zusätzlich erleichtert. Indoor hingegen staut sich die Wärme und das wird wahrscheinlich der Grund sein, wieso du nach einer gewissen Zeit das Laufen am Laufband als anstrengender empfindest.

Laufband richtig geeicht? 

Der nach meiner Meinung wichtigste Faktor ist die Zuverlässigkeit des Laufbands. Das ist der Grund, wieso manche das Laufen am Laufband leichter oder schwerer empfinden: die Ungenauigkeit der angezeigten Geschwindigkeit. Je nach Preisklasse kann die angezeigte Geschwindigkeit sogar um bis zu 10% abweichen. Ein Laufband mit einem schwachen Motor wird sogar durch einen extremen Laufstil (Fersenlauf) gebremst. Und je schwerer der Läufer ist, desto größer ist der Bremseffekt!

 Meine Tipps:

  • Lauf weiterhin abwechslungsreich – dein Körper wird es dir danken!
  • Trainiere am Laufband nicht auf Tempo
  • Das Laufband soll nur eine Überbrückung bei (extrem) schlechter Witterung sein 

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1 Kommentar:

  1. Hey, finde den Artikel wirklich sehr aufschlussreich. Habe mir diese Frage auch schon des öfteren gestellt. Und diese Punkte sind wirklich ein guter Ansatz, vor allem des mit dem wegdrücken leuchtet bei mir so richtig ein. Kenne das Laufband nur aus dem Fitnessstudio aber nachdem ich jetzt mehr Sport mache und es bei uns keine schönen Laufstrecken gibt habe ich mir überlegt ein Laufband hier zu kaufen. Mir ist bis jetzt auch klar gewesen, dass es einen kleinen Unterschied gibt, aber konnte mir "bis jetzt" noch nicht erklären warum das so ist, jetzt bin also schlauer. :)
    Lg, Franz

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