Freitag, 29. September 2017

Mythos 29: No pain, no gain!

Nur wenn’s wehtut, kann man sicher sein, dass das Training funktioniert hat. Nach dem Laufen solltest du erledigt sein, den Körper musst du spüren und ein Muskelkater danach ist der beste Beweis dafür, dass man sich ausreichend gefordert hat. Spürst du das nicht, waren es leere Kilometer! Muss man sich bei jedem Training pushen, um besser zu werden?

Es gibt ein paar Naturgesetze, die man im Training einhalten sollte. Eines davon lautet „Training wirkt, sofern der Körper ausreichend gefordert wird“. Und das für jede Person, egal welchen Geschlechts oder wie alt sie ist. Das Training ist der Reiz, um besser zu werden, und in der Zeit zwischen den einzelnen Trainingseinheiten werden wir tatsächlich besser.

Ja! Der Körper muss gefordert werden

Der Körper passt sich auf (Trainings)Reize an. Und je größer diese Reize sind, desto mehr wird er gefordert und gestresst. Wir werden langfristig besser. Sind diese Reize jedoch unterschwellig, sieht der Körper keine Veranlassung, besser zu werden. Deshalb ist es wichtig, sich zu fordern!

Nein! Fordern heißt nicht immer pushen

Dieses Fordern muss und soll nicht immer maximal sein. Wir brauchen unterschiedliche Belastungsreize, um als Gesamtes besser zu werden. Damit die unterschiedlichen Stoffwechselvorgänge trainiert werden, braucht es dementsprechend differenzierte Trainingsbelastungen. Wer ständig auf Anschlag läuft, wird sich eher früher als später mit einer Leistungsstagnation, einem Übertraining und im schlimmsten Fall mit Verletzungen auseinandersetzen müssen.


Es kommt drauf an!

Zur richtigen Zeit die richtige Trainingsbelastung. Vor allem in der Trainingsplanung gewinnt das „es kommt drauf an“ eine besondere Bedeutung. Auf die richtige Dosis und auf den richtigen Zeitpunkt kommt es nämlich an. Wenn das Ziel zum Beispiel die Verbesserung der Grundlagenausdauer ist, dann wird ein intensives Intervalltraining wahrscheinlich nicht die zielführende Methode dafür sein. Ich muss mir vor dem Training überlegen, was ich damit erreichen möchte. Dann werde ich die richtige Trainingseinheit finden, die mich weiterbringt.

Dazu gehören auch Trainingseinheiten, die ich als „Plichteinheiten“ bezeichne. Das sind unspektakuläre Laufeinheiten, die nicht allzu lange und intensiv sind. Sie dienen zum Kilometersammeln oder auch zur Regeneration. Denn auch regenerative Trainingseinheiten können dazu beitragen, dass die wirklichen „Qualitätseinheiten“ besser bewältigt werden. Nach solchen Trainingseinheiten darf man auf keinen Fall an seine Grenzen kommen. Wenn ja, dann läuft etwas ziemlich falsch.


Meine Meinung

Wenn du nach jedem Training das Gefühl haben musst, dass du erledigt bist, dann solltest du dir langfristig eine andere Sportart suchen. Das Laufen besteht zum Hauptteil aus relativ entspannten Trainingseinheiten. Eigentlich laufen Läufe ja, weil es eben nicht immer so anstrengend ist. Wobei auf Betonung „nicht immer“, denn wie wir wissen, sollen wir uns ab und zu auch mal anstrengen!
Hab den Mut, manchmal auch nur für 30 Minuten laufen zu gehen. Und mach dir keine Sorgen, wenn du nach einer Trainingseinheit noch aufrecht gehen kannst. So soll es eigentlich in 99% der Fälle sein.

Wenn man die Redewendung „No pain, no gain“ jedoch mit „Ohne Fleiß kein Preis“ übersetzt, dann ist das natürlich kein Mythos, sondern eine Tatsache, denn von nix kummt nix!


Der September wird interessant – jeden Tag versuche ich, einen Mythos zu zerstören! Möchtest du morgen schon den nächsten Bericht gleich per Mail erhalten, dann hinterlasse mir deine Mailadresse und du bleibst am Laufenden!


 
Tipp des Tages:
Das Leben eines Läufers wie wir es uns vorstellen - begeisternd, amüsant, mitreißend. Er schreibst, was du dir die ganze Zeit beim Laufen denkst.

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