Sonntag, 9. Juni 2019

10 Gründe wieso du an deinem Laufstil arbeiten sollst

Es läuft sich doch so angenehm! Man läuft ja gerade so gerne, weil man so läuft wie man eben läuft. Doch wenn man läuft, ohne auf den Laufstil zu achten, dann läuft's oft nicht so gut, oder nicht so schnell. Weil immer wieder Diskussionen entstehen, wieso wir doch so viel an der Lauftechnik arbeiten (müssen), habe ich diese Woche versucht, ein paar Argumente zu finden, wieso es gut ist, ein paar Trainingseinheiten der Lauftechnik zu widmen. Ab jetzt wird nicht mehr diskutiert!

  1. Energie sparen

    Wenn ich meinen Laufstil soweit optimiere, dass die gesamte Energie in die Vorwärtsbewegung umgesetzt wird, kann ich mit meinen verfügbaren Reserven weiter und/oder schneller laufen. Geht jedoch viel Energie beim Aufprall in die Dämpfung verloren, ist diese Energie verloren – für immer! Und das mit jedem Schritt. 
  2. Verletzungsrisiko senken

    Wohl der wichtigste Punkt überhaupt: Laufen ohne den Köper zu überlasten. Wer Stoß- und Bremsbelastungen durch einen ökonomischen Laufstil vermeidet, ist weniger oft verletzt, muss deshalb keine Zwangspausen im Training einlegen und kann so langfristig mehr trainieren und eine größere Leistungssteigerung erzielen. 
  3. Abwechslung ins Training bringen

    Je monotoner das Lauftraining ist, desto größer ist die Gefahr, sich beim Laufen zu verletzen. Das Laufstiltraining bringt mehr Abwechslung in den Alltag eines Läufers und trainiert damit Muskeln, die sonst nie oder nur zu wenig beansprucht werden. So wird das Training natürlich viel attraktiver und durch die „allgemeine Körperausbildung“ bekommt der gesundheitliche Aspekt mehr Bedeutung. 
  4. Geschwindigkeit verbessern

    Langsames Laufen erfordert nur wenig Körperspannung und der Körper „verzeiht“ mehr Fehler. Sobald man jedoch schneller laufen möchte, so steigt die Körperspannung und damit natürlich auch die Effizienz des Laufstils. Jeder Fehler wirkt sich auf die mögliche Geschwindigkeit aus. Ein gutes Laufstiltraining schult gleichzeitig auch das Tempo, man muss das Tempo aber auch laufen KÖNNEN.
  5. Laufschuhe werden leichter

    Der Tod eines jeden guten Laufstils sind zu weiche, gestützte und geführte Laufschuhe. Je stabiler der Schuh ist, desto schwerer wird der Schuh - logisch, man braucht dazu mehr Material. Zusätzlich wird die Dynamik des Laufstils durch die übermäßige Fersendämpfung stark beeinträchtigt. Denn das Material unter der Ferse bewirkt, dass wir noch mehr zu einem extremen Fersenlauf tendieren und wir so die Ökonomie noch schlechter machen. 
  6. Geld sparen

    Geht viel Energie in die Dämpfung verloren, ist das auch eine große mechanische Belastung für das Material. Die Folge ist, dass die Dämpfung schneller kaputt ist und der Schuh öfters ausgetauscht werden muss. Mit einem ökonomischen Laufstil halten die Laufschuhe theoretisch bis sie auseinanderfallen. 
  7. Muskeln erhalten

    Immer der gleiche Laufstil mit den gleichen (gut gedämpften) Laufschuhen bewirkt, dass sich der Fuß auf diese Belastung gewöhnt und sich dadurch die wichtige Fußmuskulatur zurückbildet. Use it or lose it! Der Fuß hat dadurch weniger körpereigenen Halt und ist somit verletzungsanfälliger. Ist das Gewölbe einmal ruiniert, läuft es sich nicht mehr so entspannt und es helfen oft nur noch orthopädische Einlagen. 
  8. Schritte werden kürzer

    Wenn deine Schritte kürzer werden, dann muss bei derselben Geschwindigkeit logischerweise die Schrittfrequenz höher werden. Das erfordert einerseits eine gute koordinative Voraussetzung aber auch die Hebel von Knie- und Ellbogengelenk müssen gering sein, damit weniger Masse beschleunigt wird. In Summe reduziert sich so der Bodenkontakt und die Bewegungsfrequenz steigt, und das ohne Mehraufwand! 
  9. Geringer Mehraufwand mit großem Nutzen

    Das Lauftechniktraining dauert nicht lange! Meist reicht es schon, einmal pro Woche gezielt an der Lauftechnik zu arbeiten. Das Aufwärmprogramm vor einer intensiven Einheit ist dazu am besten geeignet: man wärmt sich auf und gleichzeitig aktiviert man die richtigen Muskeln fürs schnelle Laufen. Begleitet mit einem Minimalprogramm im Krafttraining, und die halbe Miete ist erreicht. 
  10. Du musst kein Haile werden

    Dafür aber setzt du deine Möglichkeiten optimal ein. Es ist nicht das Ziel, deinen „typischen“ Ticks beim Laufen auszutreiben, sondern die Energie effizient einzusetzen. Auch wenn man dabei die Arme nicht 100% parallel zum Körper schwingt oder der Oberkörper doch etwas mehr rotiert. Jeder hat seinen eigenen Laufstil, den er optimieren kann. Wie mein amüsantes Video auch zeigt, läuft keiner so wie der andere:


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Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen

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